Erfolg im Business durch mehr Schlafgesundheit? (#147)
Shownotes
Erholsamer Schlaf ist nicht nur Privatsache – er ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen. In dieser Episode des „Besser Schlafen“-Podcasts spricht Eva Bovet mit Ulrike Jung darüber, wie Schlafgesundheit im Unternehmen gefördert werden kann, warum sie wirtschaftlich relevant ist und welche einfachen Maßnahmen große Wirkung haben.
Ulrike Jung ist absolute Expertin für Schlaf. Sie ist Autorin, hält Vorträge und Workshops und bietet Business Mentoring für andere Gesundheitsexpertinnen und -experten.
Themen dieser Podcast-Episode:
✅ Warum Schlaf und Arbeitsleistung untrennbar verbunden sind ✅ Welche Rolle Führungskräfte bei der Förderung von Schlafgesundheit spielen ✅ Praktische Maßnahmen im Arbeitsalltag: Beleuchtung, Pausen, Ruheräume ✅ Wie Mitarbeitende das Thema bei ihrem Arbeitgeber ansprechen können
Ob flexible Arbeitszeiten, mehr Tageslicht oder offene Gespräche über Schlafprobleme – diese Episode zeigt, wie Schlafgesundheit im Unternehmen nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern auch den Unternehmenserfolg stärkt.
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Über den Podcast
Dieser Podcast bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps zu Themen rund um die Schlafgesundheit. Ob Schlaftipps, Schlafprobleme oder rund um das Thema Schlaf Gesundheit -- wir klären auf und geben dir das Wissen, das du brauchst, um deinen Schlaf selber zu steigern.
Jetzt reinhören und deinen Schlaf verbessern!
Transkript anzeigen
00:00:00: Mein Gast heute ist Ulrike Jung und Ulrike, über was sprechen wir?
00:00:08: Wir sprechen heute darüber, wie wichtig die Schlafgesundheit der Menschen im Unternehmen
00:00:18: nicht nur für die Menschen selber ist, sondern auch für Unternehmens Erfolg und Vitalität.
00:00:26: Dranbleiben, geht los!
00:00:30: Hallo und herzlich Willkommen zum "Wesserschlafen"-Podcast mit mir Eva Bovert und ich habe heute ein Gast.
00:00:43: Mein Gast ist Ulrike Jung.
00:00:46: Worum es geht, verraten wir gleich. Ulrike, stelle dich doch mal vor, wer bist du, was machst du und warum?
00:00:53: Ja, ein herzliches Hallo und vielen Dank, liebe Eva, dass ich heute hier in deinem Podcast zu Gast sein darf.
00:01:02: Auch zu einem Thema, was mich doch sehr umtreibt und damit meine ich nicht nur den Schlaf, sondern auch das Thema Schlafgesundheit im Unternehmen.
00:01:13: Das haben wir uns ja heute vorgenommen und gerne stelle ich mich auch vor.
00:01:20: Der Schlaf kam so im Laufe meiner beruflichen Laufbahn zu mir. Es hat aber eine Weile gedauert, bis er mich gefunden hat.
00:01:30: Denn in meinem ersten Beruf als Lehrerin für Gesundheitsfachberufe kam weder in Ausbildung und Studium,
00:01:39: noch später in den Lehrplänen, die ich dann verwendet habe, das Thema Schlaf vor.
00:01:46: Und so wie ich das sehe, ist das auch heute noch nicht sehr viel anders.
00:01:51: Nach einem Folgestudium der Wirtschaftswissenschaften war ich dann viele Jahre in internationalen Unternehmen der Medizintechnik tätig.
00:02:02: Und da hat mich das Thema Schlaf, wie ja auch viele Führungskräfte persönlich betroffen, als viel reisende und dauerarbeitende,
00:02:15: ja so kann man es wohl sagen, Managerin waren JetLac und Schlafstörungen und die daraus auch resultierenden Gesundheitsstörungen.
00:02:27: Meine ständigen Begleiter, kann man so sagen, ich fahre das als Jobimmanent an und habe mich damit gar nicht beschäftigt.
00:02:36: Und diese Haltung sehe ich auch heute noch bei vielen Managern, Führungskräften, die viel unterwegs sind
00:02:47: und die sich auch gar nicht weiter mit dem Thema beschäftigen und das so vielleicht als Gedöns auch abtun.
00:02:56: Erst als ich dann in meinem eigenen Medizintechnik-Unternehmen, was ich dann gegründet hatte, ein Schlaf-Stadien-Analyse-Gerät in das Programm aufgenommen habe,
00:03:10: wurde ich plötzlich sensibilisiert für den Schlaf und habe mich dann auch fachlich damit beschäftigt.
00:03:16: Dieses Gerät wurde in England hergestellt, eine Ausgründung der Uni Oxford
00:03:22: und ich bin dann auch an der Uni Oxford gewesen, habe eine Ausbildung gemacht
00:03:29: und dann habe ich das Gerät in meinen Vertriebsprogramm für die Dachregion aufgenommen
00:03:37: und auch nach dem Verkauf meiner Medizintechnikfirma nach 16 Jahren hat mich das Thema Schlaf nicht mehr losgelassen.
00:03:47: Also im Gegenteil, der Schlaf fasziniert mich immer mehr, je mehr ich mich damit beschäftige,
00:03:56: weil ja auch noch so viele Facetten zu entdecken sind.
00:04:02: Beim Schlaf, wir wissen ja längst noch nicht alles über den Schlaf
00:04:07: und obwohl es einen medialen Hype um das Thema Schlaf gibt, das kann man wohl so sagen seit einigen Jahren,
00:04:16: wird der Schlaf ganz vieler Menschen eher schlechter als besser
00:04:21: und es braucht tatsächlich doch auch kompetente Förderer und Botschafter des Schlafes.
00:04:30: Ich selbst bilde jetzt in meinem neuen Unternehmen Konzepte zu Gesundheitsförderung an meiner Akademie,
00:04:38: auch Gesundheitsdienstleister mit medizinischem Background,
00:04:43: Schlafberatern, Schlafcoaches und auch Schlafbotschafter für Unternehmen.
00:04:50: Das ist so eine ganz neue Richtung, wo ich auch noch in der Entwicklungsphase bin
00:04:56: und ganz gespannt wird, wie sich das weiterentwickelt.
00:04:59: Und ja, zwei Bücher, kleine Büchlein zu Schlaf- und Chronobiologie, eher Kompendien als Bücher,
00:05:07: habe ich dann auch noch geschrieben.
00:05:10: Ja, schön, spannend.
00:05:13: Ich bin ja sehr für Transparenz und manchmal hat das Podcast da sein so ein Zauber,
00:05:20: den ich auch teile und auch heute ist es immer so, wenn wir in die Aufnahme starten,
00:05:27: gibt es immer ein Vorgespräch und du und ich haben schon während des Vorgesprächs bemerkt,
00:05:32: wir könnten im Prinzip stundenlang über Schlaf sprechen und was Schlaf alles mit sich bringt,
00:05:39: was Schlaf kann, was Schlaf nicht kann, was verändert werden darf.
00:05:43: Und ja, also Rikki, ich will dir jetzt schon mal danken, wir stehen ganz am Anfang unserer Aufnahme,
00:05:49: aber der Kontakt untereinander, den schätze ich sehr und ich dank dir jetzt schon für den ganzen Input,
00:05:54: der auch jetzt noch kommt, weil ich weiß ja auch worum es geht, du hast es ja auch schon angesprochen,
00:05:59: es geht um Schlafgesundheit im Unternehmen.
00:06:03: Und jetzt denken vielleicht die Hörerinnen und Hörer, was soll das überhaupt?
00:06:08: Also es gibt ja Bereiche im Leben, die sind total privat.
00:06:12: Beim Schlafen ist man ja auch ganz bei sich selber, vielleicht noch zu zweit im Wert,
00:06:16: vielleicht sind noch Kinder, Haustiere wären auch immer da,
00:06:19: aber man träumt alleine, der Körper, die Seele und der Geist erholen sich.
00:06:24: Wie hängt denn jetzt diese eigene private Schlaf und der Job überhaupt zusammen?
00:06:30: Welche Verbindung gibt es da, Ulrike?
00:06:33: Das ist eine sehr, sehr gute Frage, mit der ich auch häufig in Unternehmen dann konfrontiert werde.
00:06:42: Ist der Schlaf privatsache? Ja, unbedingt.
00:06:46: Der Schlaf ist wirklich eines der letzten persönlichen Refugien, die uns noch bleiben.
00:06:53: Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass der gesunde Schlaf der Mitarbeitenden
00:07:00: eine enorme Auswirkung auf den Unternehmenserfolg hat.
00:07:05: Und deshalb sollten Unternehmen eben auch im eigenen Interesse den Schlaf
00:07:11: und die Regeneration ihrer Mitarbeitenden zu ihrem Thema machen.
00:07:16: Das geht auch ohne, dass die Privatsphäre der Menschen verletzt wird.
00:07:23: Also diese Befürchtung kann ich dann auch den Mitarbeitenden nehmen,
00:07:30: wenn wir auch in den Unternehmen darüber sprechen.
00:07:34: Es kommt noch dazu, dass so eine gewisse Scheu der Unternehmer auch da ist,
00:07:39: sich überhaupt diesen Thema zu nähern, also eher so ein Tabu-Thema.
00:07:44: Und ich höre dann manchmal auch so von so gestandenen Unternehmerinnen,
00:07:50: dass sie sagen, ja, wir haben da mal so gefragt, dass mit dem Schlaf ist,
00:07:55: aber wir haben festgestellt, die Menschen in unseren Unternehmen, die schlafen alle ganz hervorragend.
00:08:01: Und dann kann ich nur sagen, ja, herzlichen Glückwunsch.
00:08:05: Damit sind sie im Dachraum oder ihre Belegschaft die absolute Ausnahme,
00:08:11: weil ja doch auch Untersuchungen verschiedener Krankenkassen,
00:08:17: ich möchte sie jetzt nicht alle zitieren, zu dem Ergebnis kommen,
00:08:22: dass über 40 Prozent der Menschen im erwerbstätigen Alter schlecht schlafen,
00:08:28: eine Durchlaffstörung haben.
00:08:31: Und wenn von diesen 30 bis 40 Prozent der Betroffenen keiner in ihren Unternehmen arbeitet,
00:08:38: dann kann ich eigentlich nur gratulieren.
00:08:41: Aber ich befürchte mal, dass das nicht ganz so ist.
00:08:48: Und dann sind wir schon im Gespräch.
00:08:53: Ich, denn der Arbeitsalltag gibt ja so den Rhythmus vor für berufstätige Menschen.
00:09:03: Und der Takt der Arbeit oder die Vorgaben, die es da gibt,
00:09:09: die entsprechen ja nicht immer dem eigenen individuellen Rhythmus.
00:09:14: Und das gilt nicht nur für schichtarbeitende, sondern auch in vielen anderen Positionen.
00:09:22: Und wenn man dann weiß, welche Auswirkungen der Schlafmangel
00:09:27: oder eben auch Schlafbestörungen auf Gesundheit, Immunsystem und kognitive Leistungen hat,
00:09:37: dann kann man natürlich sich auch ausmalen,
00:09:41: welche Auswirkungen eben genau der schlechte Schlaf der Belegschaft
00:09:46: auf die Performance, sag ich jetzt mal, das Unternehmens hat.
00:09:52: Also deshalb ist das dann schon auch ein Thema.
00:09:56: Und es kommt ja noch dazu, auch wenn ich das jetzt mal nur so vielleicht als Nebenwirkung bezeichnen möchte.
00:10:03: Wenn ich schlecht geschlafen habe, bin ich auch missmutig,
00:10:08: vielleicht nicht ganz so kreativ gereizt.
00:10:11: Auch das Aggressionspotenzial steigt ja.
00:10:15: Und die Breitschaft und Möglichkeit, Stress zu verarbeiten und Stressmomenten gut zu begegnen,
00:10:22: die vermindert sich, so dass eben Stress auch noch eine ganz andere Rolle spielt.
00:10:27: Und dann sind wir schon in so einem Zirkulus physiosus.
00:10:31: Der Stress wird besonders intensiv wahrgenommen, führt wiederum zu Anspannung.
00:10:37: Und diese Anspannung setzt sich dann fort bis in den Abend, in die Nacht
00:10:43: und behindert dann wieder die erholsame Nachtruhe.
00:10:46: Und der nächste Tag beginnt dann im schlechtesten Fall so, wie der vorherige geendet hat.
00:10:53: Und das wirkt sich natürlich dann auch auf die Teamkultur aus.
00:10:59: Also das hat sehr, sehr viele Auswirkungen,
00:11:02: die oft in ihrer Gänze auch von Führungskräften noch gar nicht gesehen werden
00:11:09: und wo auch in den Belegschaften die Ursachen oft nicht erkannt werden,
00:11:15: weil man ja auch nicht unbedingt darüber reden möchte,
00:11:19: wenn die Unternehmenskultur nicht entsprechend ausgebaut ist.
00:11:26: Also das Vertrauen da ist wirklich eine gute Unternehmenskultur da,
00:11:31: die nicht nur so als Schriftstück an der Wand hängt, sondern tatsächlich auch gelebt wird.
00:11:36: Dann gibt es oft eben auch Befürchtungen,
00:11:40: ja soll ich mich jetzt als Schlechtsschläfer outen und damit als Low-Performer angesehen werden.
00:11:47: Also das muss man immer alles im Hinterkopf haben, dass das auch eine Rolle spielt
00:11:54: und es deshalb eben gar nicht so leicht macht, die Schlafgesundheit auch im Unternehmen voranzubringen.
00:12:03: Also was du sagst, es ist natürlich auf der einen Seite Leistungsfähigkeit
00:12:10: und auf der anderen Seite Stimmung, wenn ich das mal so runterbrechen darf
00:12:14: und wir kennen es ja auch alle aus unserem privaten Bereich,
00:12:18: wie man drauf ist, wenn man eine schlechte Nacht hinter sich hat
00:12:21: und wie man drauf ist, wenn man ausgeschlafen ist und eine gute Nacht hinter sich hat.
00:12:26: Und ich kann auch für mich sprechen, ich bin früh morgens überhaupt nicht leistungsfähig.
00:12:31: Also für mich beginnt meine Leistungsfähigkeit um ca. 10 Uhr vormittags.
00:12:38: Da sind manche schon müde und andere beginnen dann auch später
00:12:43: und das hat nichts damit zu tun, ob man kein früher Vogel ist,
00:12:49: sondern es hat mit dem Kronotypen zu tun, was ich damit sagen will,
00:12:54: ist, dass es nichts mit Faulheit zu tun hat, wenn man ein späteres Leistungshoch hat.
00:12:59: Und das finde ich gilt es auch in Arbeitsteams anzuerkennen.
00:13:04: Also das ist ein ganz wichtiger Faktor, das einmal zu verstehen.
00:13:09: Oder wenn andere in Mittagspause rennen, dann gibt es vielleicht eine Kollegin,
00:13:13: ein Kollege, der sagt, wie jetzt Pause, jetzt gerade bin ich im Flow.
00:13:18: Und darum geht es, finde ich, im Team das auch zu verstehen.
00:13:23: Sollten Unternehmerinnen und Unternehmerinnen den Mitarbeitern
00:13:28: guten Schlaf ermöglichen, ist es überhaupt deren Aufgabe
00:13:32: und wenn ja, wie, wie können sie das tun?
00:13:37: Das ist genau die entscheidende Frage, liebe Eva,
00:13:42: die sich eben den Unternehmern auch stellt.
00:13:46: Ich bin ja auch im Bundesverband Mittelständische Wirtschaft
00:13:49: und da sprechen wir tatsächlich, wir haben dann so ein Kreis,
00:13:52: wo wir über betriebliche Gesundheitsförderung
00:13:55: und Gesundheitsmanagement sprechen.
00:13:57: Genau darüber sprechen wir auf, was können Unternehmen tun?
00:14:01: Also erstens mal sollten natürlich Unternehmen schon im eigenen Interesse
00:14:07: für die Schlafgesundheit und auch Regularationsmöglichkeiten
00:14:11: der Belegschaft sorgen.
00:14:13: Dazu gehören aber eben nicht nur Verhaltensprävention,
00:14:17: also die Maßnahmen, die dann am Verhalten
00:14:22: des einzelnen Mitarbeitenden ansetzen,
00:14:24: sondern auch Verhältnisprävention.
00:14:27: Das wird dann oft vergessen, nämlich das,
00:14:30: was auch am Arbeitsplatz getan werden kann.
00:14:34: Und im eigenen Interesse meint natürlich auch,
00:14:39: wenn man sieht das nach Studien der RAND Corporation und McKinsey,
00:14:44: der wirtschaftliche Schaden durch Schlafmangel inklusive
00:14:49: natürlich Arbeitsunfähigkeit, Präsentismus,
00:14:52: vergrößerte Unfallhäufigkeit in Deutschland
00:14:56: auf etwa 1,6 Prozent des Botoinlandsproduktes geschätzt wird,
00:15:02: was ungefähr knapp 60 Milliarden Euro bedeutet,
00:15:08: dann sieht man schon, welche enorme wirtschaftliche Bedeutung
00:15:13: auch das Thema Schlafgesundheit hat.
00:15:15: Bei Absentismus, also Arbeitsunfähigkeit,
00:15:19: da gibt es ja noch ganz gute Zahlen.
00:15:22: Anders sieht das bei Präsentismus aus.
00:15:25: Also wenn Menschen am Arbeitsplatz erscheinen,
00:15:28: obwohl sie eigentlich nicht ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen können,
00:15:33: denn da denkt man oft so an Erkältungskrankheiten,
00:15:37: ja klar, der schliefende Mitarbeiter sitzt an seinem Schreibtisch
00:15:42: und steckt die anderen an.
00:15:44: Aber das ist es nicht alleine.
00:15:47: Die Menschen, die müde, erschöpft nach einer schlechten Nacht
00:15:53: am Arbeitsplatz erscheinen,
00:15:55: die ihre Leistungsfähigkeit nicht abrufen können
00:15:58: und außerdem eben diese Symptome zeigen,
00:16:01: über die wir vorhin schon gesprochen haben,
00:16:04: die begehen auch, sag ich jetzt mal, Präsentismus,
00:16:09: weil sie ja damit nicht nur sich selber schädigen,
00:16:13: sondern eben auch dem Team und dem Unternehmen nichts Gutes tun.
00:16:18: Also Präsentismus ist noch trotz einiger Studien dazu
00:16:22: ein weiten unerforschtes Gebiet,
00:16:25: aber auch die Sicherheit leidet darunter.
00:16:29: Und auch deshalb muss der Schlaf und auch der Erholsammelschlaf
00:16:34: ein Thema in Unternehmen sein.
00:16:38: Denn wir wissen aus vielen Untersuchungen,
00:16:41: dass etwa bei 13,6 Prozent der Arbeitsunfälle
00:16:45: Tagesmütigkeit und Sekundenschlaf die Hauptursache waren.
00:16:51: Und laut ADAC geht man davon aus,
00:16:54: dass etwa bei sieben bis zehn Prozent der Unfälle
00:16:58: im Straßenverkehr Tagesmütigkeit und Sekundenschlaf die Ursache war,
00:17:04: wobei ich da schon eine große Dunkelziffer sehe.
00:17:08: Die Zahlen können ja auch vom ADAC nur erfasst werden,
00:17:13: wenn der Verumfalte selber das auch angibt,
00:17:18: dass Sekundenschlaf jetzt die Ursache für das Ereignis war,
00:17:23: was ja, wie man sich denken kann, nicht immer der Fall sein wird,
00:17:28: sodass ich davon ausgehe, dass die Zahlen noch viel höher sind.
00:17:32: Und man weiß ja von vielen Unglücken der letzten Jahrzehnte
00:17:38: von Atomreaktor bis Schiffsunglücke,
00:17:42: dass da eben die Störung, die Schlaflosigkeit
00:17:48: und der Sekundenschlaf auch eine wesentliche Ursache war.
00:17:52: Also man könnte da noch viel, viel mehr aufzählen,
00:17:56: aber das sind schon, denke ich, sehr gute Gründe,
00:18:01: warum Unternehmen sich engagieren sollten,
00:18:06: damit die Mitarbeitenden auch tatsächlich nicht nur in der Nacht,
00:18:11: den guten Schlaf haben, sondern sich auch untertags regenerieren können.
00:18:18: Und auch soweit das eben möglich ist,
00:18:22: ihre eigenen biologischen Rhythmen leben können
00:18:27: und auch in der Arbeit umsetzen können.
00:18:29: Das geht natürlich nicht immer zur Gänze, das ist klar,
00:18:32: aber man kann doch mit vielen kleinen Maßnahmen
00:18:36: da wertvolle Verbesserungen erzielen.
00:18:40: Du sagst, das ist vorhin schon und für mich geht das im Übrigen auch.
00:18:44: Erst so um 10 Uhr bist du leider voll in Leistungsfähigkeit angekommen.
00:18:49: Bei mir ist das ebenso.
00:18:51: Ich bin so der moderate Spättyp
00:18:54: und um 8 Uhr sollte niemand von mir jetzt
00:18:59: kognitive Behöksleistungen erwarten
00:19:02: und das kann ich glücklicherweise auch so einteilen.
00:19:06: Aber in Unternehmen ist das oft anders.
00:19:10: Da werden in der Früh um 8 Uhr schon die ersten Konferenzen angesetzt
00:19:15: oder irgendwelche anderen Aufgaben vergeben zu denen,
00:19:20: der Mitarbeiter zu dem Zeitpunkt überhaupt noch nicht in der Lage ist
00:19:25: oder sie auch nicht bestmöglich erledigen kann.
00:19:28: Also da denke ich über Flexibilität im Arbeitsalltag,
00:19:33: in den Abläufen am Arbeitsplatz.
00:19:36: Da kann auch ohne großen Aufwand
00:19:40: sehr kosteneffizient eine enorme Verbesserung erreicht werden
00:19:45: und eben in der Verhältnisprävenz
00:19:48: am Arbeitsplatz ist ein ganz wichtiges Thema, die Beleuchtung.
00:19:53: Da sehe ich immer irgendwie fragende Gesichter.
00:20:00: Okay, was hat jetzt Beleuchtung mit Schlaf zu tun?
00:20:03: Oder Regeneration?
00:20:05: Also die Chronobiologie, das ist überhaupt noch nicht angekommen.
00:20:09: Und auch die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung
00:20:13: ist auch sehr selten bekannt, muss ich sagen.
00:20:17: Also da ist schon mal ein guter Ansatz,
00:20:20: erst mal die Beleuchtung zu optimieren.
00:20:23: Nach der Arbeitsstättenverordnung sind ja 500 Lux
00:20:26: an einem Büroarbeitsplatz vorgegeben.
00:20:30: Also da gibt es natürlich noch Differenzierungen,
00:20:32: je nachdem, was jemand an seinem Arbeitsplatz macht.
00:20:35: Aber so im Schnitt sind es 500 Lux.
00:20:38: Wo ich dann feststelle, dass erstens,
00:20:42: überhaupt gar nicht bekannt ist,
00:20:44: wie viele Lux an einem Arbeitsplatz zur Verfügung stehen
00:20:47: von der Beleuchtung her,
00:20:49: sich auch noch niemand damit beschäftigt hat.
00:20:52: Und auch die Farbtemperatur des Lichtes nicht bekannt ist.
00:20:59: Und man sich auch mit Auswirkungen des Lichtes
00:21:02: als chronobiologischer Zeitgeber
00:21:04: generell noch nicht beschäftigt hat.
00:21:06: Also da wäre in der Verhältnisprävention
00:21:09: einiges zu tun.
00:21:11: Und ein Zweites ist für mich,
00:21:14: große Unternehmen machen das zum Teil schon,
00:21:18: Zonen für die Regeneration und Ruhe,
00:21:22: vielleicht auch mal einen kleinen PowerNAP,
00:21:24: einzurichten, so dass die Mitarbeitenden,
00:21:27: die das wollen, brauchen,
00:21:30: das dann auch durchführen können am Arbeitsplatz.
00:21:34: Denn viele möchten ja vielleicht nicht mittags großartig was essen.
00:21:39: Die möchten sich lieber ruhen
00:21:41: und anschließend einen kleinen Spaziergang machen
00:21:44: und nicht in die Kantine gehen.
00:21:47: Das sollte eben vom Unternehmen auch ermöglicht werden.
00:21:51: Auch das kann man ohne sehr großen Aufwand umsetzen.
00:21:55: Dass es tatsächlich eine Verdunkelungsmöglichkeit
00:21:59: dann auch an dieser Stelle gibt.
00:22:01: Und für die Mitarbeitenden, die das eben möchten,
00:22:04: dass auch ermöglicht wird,
00:22:06: ohne dass sie sich dem Sport der Kollegen aussetzen müssen.
00:22:10: Also es gibt eine ganze Menge,
00:22:12: was ein Unternehmen tun kann.
00:22:15: Aber leider muss ich auch sagen,
00:22:18: in der Realität ist es so,
00:22:20: dass immer noch viele Unternehmen in Schlaf verschlafen.
00:22:24: Werbung.
00:22:27: Du hörst wahrscheinlich diesen Podcast,
00:22:29: weil du gut und erholsam schlafen willst.
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00:22:42: mit der Schlafmedizin, die deinen Schlaf verbessern sollen.
00:22:45: Das klingt wie ein Traum.
00:22:47: Aber bei Nachtwächter gibt es die Artich-Schnarchweste.
00:22:51: Tolle Schlafdüfte, die ich persönlich total gerne mag,
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00:23:20: Du hast halt so ein paar Dinge gesagt,
00:23:22: die ich nochmal aufgreifen will,
00:23:24: sondern es ist eine Sache.
00:23:27: Wir alle kennen vielleicht Menschen,
00:23:30: Kolleginnen und Kollegen, die körperlich anwesend sind.
00:23:35: Das ist, was du so schön angesprochen hast und ausgeführt.
00:23:39: Und ich möchte gerne einmal daran appellieren,
00:23:43: dass Schlaf nicht scharmbahhaftet sein soll
00:23:48: und schon gar nicht schlechter Schlaf.
00:23:50: Und dass wir nur weiterkommen,
00:23:53: dass wir miteinander, wenn wir darüber sprechen,
00:23:55: wie immer im Leben.
00:23:57: Und dass wir auch einander sagen dürfen,
00:24:01: können, müssen, finde ich sogar.
00:24:03: Ich habe eine schlechte Nacht hinter mir.
00:24:06: Weil wir leben alle dieses verrückte Leben.
00:24:11: Natürlich haben wir unterschiedlichen Alltag,
00:24:14: aber wir dürfen und müssen lernen,
00:24:19: Verständnis füreinander aufzubringen,
00:24:21: verstehen untereinander, was bei anderen los ist
00:24:27: und uns da auch auszutauschen.
00:24:30: Und ich finde das ganz schlimm,
00:24:33: dass man mit dem eigenen Schlaf
00:24:36: oder vielleicht einer Schlafstörung
00:24:38: oder einer Lebenskrise, die den Schlaf beeinflusst,
00:24:41: scharmbahhaftet umgeht.
00:24:43: Und jeder hat natürlich seine eigene Gefühlswelt
00:24:46: und es steht mir auch gar nicht zu.
00:24:48: "Fähigen, bitte rede jetzt über Schlaf.
00:24:50: Anders kommen wir nicht weiter."
00:24:52: Aber ich möchte gerne dazu inspirieren,
00:24:54: das mal auszuprobieren, dass wir es sagen dürfen
00:24:57: und auch mal zu gucken, was passiert beim Gegenüber.
00:25:01: Kommt man vielleicht in einen schön liebevollen Austausch
00:25:05: und wird gar nicht so bewertet, wie man es vielleicht denkt.
00:25:10: Vielleicht sagt der Gegenüber, pass auf.
00:25:12: Ich hatte das auch schon.
00:25:14: Ich habe voll Verständnis für deine Situation.
00:25:17: Zieh dich mal kurz zurück, oder, oder, oder.
00:25:21: Und dass wir da untereinander im Unternehmen
00:25:24: auch in Austausch kommen.
00:25:27: Sehr, sehr wichtig, finde ich, ausgezeichnet, Eva,
00:25:30: dass du das auch so ansprichst.
00:25:33: Dazu gehört ja eine gute Unternehmens- und auch Teamkultur.
00:25:38: Das heißt, dass die Teams untereinander
00:25:41: natürlich ein gewisses Vertrauen aufbauen.
00:25:44: Die Teammitglieder müssen nicht zwingend befreundet sein.
00:25:48: Aber dass dieses Vertrauen auch gegenüber der Teamleitung
00:25:53: und den jeweiligen Führungskräften besteht.
00:25:56: Es ist ja so, wenn eine Führungskraft oder Teamleiterin,
00:26:01: das für ein Zeichen ihrer sehr robusten Gesundheit hält,
00:26:06: nachts nur vier Stunden zu schlafen
00:26:08: und alle, die mehr schlafen eigentlich für Weicheier hält,
00:26:13: dann kann so eine Diskussion gar nicht erst entstehen,
00:26:18: auch unter den Kollegen nicht.
00:26:21: Also da sollte von der Führungskraft,
00:26:25: egal auf welcher Hierarchie, Ebene, die oder derjenige steht,
00:26:31: auf der Impuls ausgehen.
00:26:33: Das bedeutet, damit wir diese Diskussion,
00:26:37: diesen wichtigen Austausch aus der Tabuzole heraus
00:26:42: in Gang bekommen, sollten wir auch die Führungskräfte
00:26:47: sensibilisieren dafür.
00:26:49: Denn es macht schon einen Unterschied,
00:26:52: ob dieser Wunsch jetzt zwar in der Basis besteht,
00:26:56: aber dem kein Raum gegeben wird,
00:26:59: oder ob sowas von den Führungskräften auch angeregt wird
00:27:05: und auch vorgelebt wird.
00:27:07: Das bedeutet, dass eine Führungskraft durchaus auch als erste Mal
00:27:12: darüber sprechen sollte und kann im Team,
00:27:16: oh, heute hatte ich aber eine schlechte Nacht.
00:27:19: Zum Beispiel, wenn kleine Kinder da sind
00:27:23: und die Nacht nicht durchschlafen,
00:27:26: was ja doch eine Herausforderung für viele junge Eltern ist
00:27:31: und wo im Team mit Sicherheit auch noch andere junge Eltern sind,
00:27:34: die das betrifft,
00:27:36: wenn die Führungskraft das einfach mal anspricht
00:27:39: oder ein anderes Thema, warum nun die Nachtrohe so schlecht war
00:27:44: und dass sie am Morgen dann eben nicht so gut drauf sind,
00:27:48: dann ermutigen sie damit eben auch die Mitarbeitenden das zu tun.
00:27:54: Wenn, aber wie gesagt, die Führungskraft,
00:27:57: das nicht als relevantes Thema betrachtet,
00:28:00: dann ist es auch sehr schwierig, das von der Basis her
00:28:06: in Gang zu bringen, das erlebe ich immer.
00:28:09: Es gibt dann aber auch wirklich sehr, sehr schöne Beispiele.
00:28:13: Auch das finde ich ja wichtig, weil es so ermutigend ist.
00:28:17: Vor ein paar Monaten war ich in einem Unternehmen,
00:28:21: in einem Gebäudereinigungsunternehmen
00:28:24: und ein solches Unternehmen ist ja doch der Herausforderung
00:28:29: ausgesetzt, dass die Belegschaft sehr unterschiedlich zusammengesetzt ist.
00:28:35: Also sowohl was Gesundheitskompetenz anbetrifft
00:28:38: oder überhaupt Gesundheitsaffinität, Sprache, Kultur,
00:28:42: also alles eben sehr, sehr unterschiedlich.
00:28:46: Und dieses Unternehmen, aber das lag dann tatsächlich auch
00:28:50: an der Unternehmerin, die das in Gang gesetzt hat.
00:28:54: Wo ich schon beim ersten Gespräch hörte,
00:28:57: ja, darum kümmert sich unsere Chefin.
00:29:00: Und das fand ich schon sehr ermutigend, als ich hörte,
00:29:03: die Chefin und habe mich schon auf das Gespräch gefreut.
00:29:07: Und es war dann auch wirklich so.
00:29:09: Und ich konnte da tätig werden in dem Unternehmen.
00:29:12: Und das ist wirklich so ein gutes Beispiel
00:29:16: und die gibt es ja glücklicherweise,
00:29:19: gerade wo dann eben so viele Basis mit Arbeitenden,
00:29:23: mit weniger Gesundheitsaffinität da sind.
00:29:26: Dass bei der Befragung zum Schlaf auch die Chefin mitgemacht hat.
00:29:31: Und ich frage ja dann immer beim nachfolgenden Workshop,
00:29:35: ja, soll ich denn die Ergebnisse anonymisieren
00:29:38: oder wie machen wir das?
00:29:40: Nein, nein, auf jeden Fall.
00:29:42: Sie können das mit Klarnamen ansprechen und auch zeigen,
00:29:47: weil ich habe das natürlich auch dann ausgewertet.
00:29:50: Und auch von der Chefin und den Teamleitern.
00:29:54: Und das zeigt ja, da ist eben die Unternehmenskultur
00:29:58: auch schon auf der Stufe, wo das möglich ist.
00:30:03: Und wo dann auch tatsächlich die Schlafgesundheit der Mitarbeitenden,
00:30:08: die Regeneration, ein wichtiges Thema ist nicht nur eben gedönt,
00:30:12: sondern einfach ein unternehmerisches Thema,
00:30:16: was auch im eigenen Interesse für den Unternehmenserfolg
00:30:20: von Bedeutung ist.
00:30:22: Und das darf man ja auch durchaus als Unternehmerin aussprechen.
00:30:26: Ja, ja, ja.
00:30:28: Also ich habe ja für den Podcast eine Frage formuliert,
00:30:31: die ich dir jetzt stelle.
00:30:33: Aber ich möchte sie auch selber beantworten.
00:30:36: Warum sollten denn Unternehmerinnen und Unternehmer sich
00:30:40: am guten Schlaf von Mitarbeitenden überhaupt,
00:30:43: ich sage jetzt mal Beteiligen nicht,
00:30:45: macht so ganze Füße hin in die Luft,
00:30:47: aus Nächstenliebe oder aus Leistungsorientierung.
00:30:51: Und ich bin ja auch Unternehmerin
00:30:53: und habe Verantwortungsbewusstsein für mein Team.
00:30:58: Ich bin verantwortlich dafür,
00:31:00: dass deren Tagwerk, was ja die Arbeit bei mir ist,
00:31:06: sich gut anfühlt.
00:31:08: Und es gibt ja auch mal Aufgaben, die man nicht so gern macht
00:31:12: oder mal Begegnungen, die weniger angenehm sind als andere.
00:31:16: Aber nichtsdestotrotz finde ich,
00:31:18: ist es meine Verantwortung,
00:31:20: für einen guten Arbeitsalltag zu sorgen.
00:31:24: In dem Rahmen, in dem ich es kann.
00:31:26: Und dazu gehört natürlich auch,
00:31:30: die Leute entspannt nach Hause zu schicken.
00:31:34: Ich weiß gar nicht, wie ich das anders beschreiben kann.
00:31:37: Und ich weiß gar nicht, ob es bei mir Nächstenliebe ist.
00:31:41: Also, ich liebe mein Team.
00:31:44: Aber ich glaube, es ist bei mir mehr Verantwortungsbewusstsein.
00:31:51: Wie ist es denn in Unternehmen oder bei Unternehmerinnen
00:31:54: oder Unternehmern?
00:31:56: Was können die Gründe dafür sein,
00:31:59: guten Schlaf zu bewerkstelligen?
00:32:02: Nächstenliebe, das fand ich auch so eine wirklich spannende Frage.
00:32:08: In wie weit wird Nächstenliebe
00:32:11: im unternehmerischen Kontext praktiziert?
00:32:14: Es gibt sicher Unternehmen oder Unternehmen,
00:32:17: mehr Unternehmerinnen,
00:32:19: für die das ein wichtiger Punkt ist.
00:32:21: Ich kenne solche Unternehmerinnen,
00:32:23: die einfach aus ihrem persönlichen Verantwortungsbewusstsein sagen,
00:32:29: Nächstenliebe ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
00:32:33: Und das übertrage ich auch auf meine unternehmerische Tätigkeit.
00:32:39: In den meisten Unternehmen denke ich,
00:32:42: ist das Wort Nächstenliebe vielleicht nicht so präsent.
00:32:47: Oder wird auch nicht im Zusammenhang
00:32:50: mit der unternehmerischen Tätigkeit gesehen.
00:32:54: Aber ich denke Verantwortung für sich selber,
00:32:59: das ist ja mal die erste Voraussetzung,
00:33:01: Verantwortung selbst für Sorge.
00:33:04: Und dann eben auch für die Mitarbeitenden
00:33:08: oder überhaupt für alles,
00:33:10: was dann eben mit den unternehmerischen Tätigkeiten auch zu tun hat.
00:33:14: Die Mitarbeitenden sind natürlich besonders wichtig,
00:33:17: was Verantwortungsbewusstsein anbetrifft.
00:33:20: Aber heute geht es ja auch noch um weitere Themen.
00:33:24: Die Umwelt, also alles, was man so im Marketing spreche,
00:33:28: als Stakeholder ansieht.
00:33:30: Wo auch Verantwortung zum Zuge kommen sollte.
00:33:36: Und wenn Unternehmer dies praktizieren,
00:33:40: und ich kenne wirklich eine große Zahl,
00:33:44: gerade an mittelständischen Unternehmern,
00:33:47: die das sehr wohl praktizieren,
00:33:49: das jetzt vielleicht nicht so an die große Glocke hängen,
00:33:52: aber die sowohl im eigenen Unternehmen,
00:33:55: den Mitarbeitenden und Kunden gegenüber,
00:33:58: wie auch ihrem Umfeld,
00:34:01: das heißt der Ort, wo sie ihr Unternehmen haben,
00:34:05: wo sie sich auch einbringen,
00:34:07: die wirklich viel Verantwortung zeigen
00:34:11: und das auch im täglichen unternehmerischen Alltag praktizieren.
00:34:16: Also, Nächstenliebe, ja, es ist sicher auch Nächstenliebe,
00:34:20: auch wenn es als Begriff nicht so präsent ist
00:34:24: und vielleicht von manchen auch,
00:34:27: ja, ich möchte das sagen, als peinlich angesehen wird,
00:34:30: als Wortungsverwenden.
00:34:32: Aber Verantwortungsbewusstsein, Verantwortung zu übernehmen
00:34:37: für das Unternehmen, ich meine, der unternehmerische Erfolg
00:34:41: ist ja letztlich auch Verantwortung
00:34:44: auch für die Mitarbeitenden, die dazu ja beitragen.
00:34:49: Also, das geht alles so,
00:34:51: Hand in Hand ist eng verzahnt
00:34:54: und ich denke, das zeichnet ja auch gerade die Unternehmen aus,
00:34:59: wo die Inhaber und Inhaberinnen selber noch das Unternehmen leiten.
00:35:06: Da stelle ich immer fest,
00:35:08: dass da besonders viel Verantwortungsbewusstsein vorhanden ist.
00:35:13: Ja, also ich glaube,
00:35:17: durch unser Gespräch mit Klauelrike
00:35:19: neben Jobrat, Sportförderung, gesunden Sitzmöbeln,
00:35:23: gehört der Schlaf ja unbedingt dazu,
00:35:26: wenn ich jetzt Mitarbeiterin, Mitarbeiter eines Unternehmens bin,
00:35:32: wie kann ich meinem Arbeitgeber, meiner Arbeitgeber,
00:35:37: näher bringen?
00:35:38: Das ist sich lohnt, was für den Schlaf des Teams zu tun.
00:35:41: Also, ich glaube, man kann aus dem, was wir besprochen haben,
00:35:45: ganz gut eine PowerPointpräsentation zum Beispiel machen.
00:35:48: Du hast ja auch viele Zahlen genannt
00:35:50: und auch so die Vorteile fürs Unternehmen einfach darstellen.
00:35:55: Gibt es denn noch zusätzliche Ideen von dir?
00:35:58: Ja, was ich so sehe,
00:36:01: wenn die Unternehmenskultur das zulässt,
00:36:05: dass tatsächlich auch Gespräche
00:36:07: mit den jeweiligen Führungskraften geführt werden
00:36:10: und da auch von den Mitarbeitenden Vorschläge gemacht werden können.
00:36:15: In größeren Unternehmen ist vielleicht auch der Betriebsrat.
00:36:19: Wenn vorhanden noch eine ganz gute Anlaufstelle,
00:36:23: ansonsten die HR-verantwortlichen Personalabteilung
00:36:27: oder so vorhanden auch ein Betriebsarzt,
00:36:31: also es können da verschiedene Stellen mit einbezogen werden.
00:36:37: Ich finde am wirkungsvollsten ist doch immer das Gespräch
00:36:40: mit den Führungskraften
00:36:42: und wenn da noch kein Ergebnis erzielt wird,
00:36:46: dann kann tatsächlich auch mal der Betriebsrat
00:36:51: oder eben auch über eine Kooperation mit Krankenkassen,
00:36:55: die ja auch sehr interessiert sind,
00:36:58: daran Unternehmen zu unterstützen.
00:37:01: Das kann durchaus auch sinnvoll sein.
00:37:04: Es ist immer sehr individuell, wie die Strukturen im Unternehmen sind,
00:37:09: wie die Unternehmensgröße auch ist.
00:37:13: Aber ich habe doch schon sehr viele hoch engagierte,
00:37:18: mitarbeitende, kennengelernt, die gar nicht in Führungspositionen waren,
00:37:23: die aber eben auch Verantwortung gezeigt haben,
00:37:27: weil sie bei Kollegen feststellten, da gibt es ein Problem.
00:37:33: Und die dann eben auch gefragt haben, ja, was kann ich tun?
00:37:37: Wen kann ich ansprechen?
00:37:39: Wie kann ich das Thema überhaupt ins Unternehmen bringen?
00:37:43: Und da können ebenso vermittelnde Stellen schon ganz wichtig sein.
00:37:50: Ja. Ulrike, danke.
00:37:55: Du hast mir auch nochmal einen Einblick gegeben.
00:37:57: Ich habe ja ein ganz kleines Unternehmen,
00:37:59: auch in größere Unternehmenskulturen
00:38:02: und wie wichtig Schlaf im Job ist.
00:38:07: Heißt nicht nur körperlich anwesend zu sein
00:38:11: und nicht den Job zu verschlafen,
00:38:12: sondern wie arbeitsfördernd, erholsamer Schlaf ist.
00:38:17: Ja, für die Arbeitsleistung, aber auch für die Arbeitsatmosphäre.
00:38:23: Und dass es ein ganz wichtiges Tool ist für alles eigentlich.
00:38:30: Ja, absolut.
00:38:32: Und ich finde, das ist so ein wichtiges Thema.
00:38:35: Deshalb bin ich da auch wirklich sehr passioniert immer mit dabei
00:38:42: und engagiere mich eben auch im Verband der mittelständischen Wirtschaft
00:38:46: dafür, den gesunden Schlaf noch besser in den Unternehmen zu verankern
00:38:52: und auch die Unternehmer und Führungskräfte dafür zu sensibilisieren.
00:38:58: Ja, Ulrike, vielen Dank für deine wertvolle Arbeit.
00:39:02: Vielen Dank für deinen Besuch im Podcast.
00:39:04: Und jetzt wünsche ich dir und allen anderen eine gute Nacht.
00:39:10: Ja, ganz herzlichen Dank, liebe Eva.
00:39:13: Es hat mir große Freude gemacht, heute bei dir zu Gast zu sein.
00:39:18: Und auch ich wünsche allen Zuhörern
00:39:21: gerne erholsame Nächte und lichtvolle Tage.
00:39:25: Tschö, bis zum nächsten Mal. Tschüss.
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