Zucken beim Einschlafen? (#144)
Shownotes
Zuckt dein Bein oder Arm manchmal beim Einschlafen? Dann bist du nicht allein – und nein, es ist kein Mini-Tod oder Nahtoderlebnis (TikTok war da mal kreativ 🙃). In dieser Folge erklärt Dr. Albrecht Vorster, was wirklich hinter dem Zucken beim Einschlafen steckt – medizinisch Myoklonie genannt. Wir klären, ob das gefährlich ist, woher es kommt und warum es manchmal sogar ganz entspannend sein kann.
Themen dieser Podcast-Episode:
✅ Was genau passiert bei einer Einschlafzuckung? ✅ Warum dein Gehirn dabei scheinbar „fällt“ ✅ Welche Rolle Stress, Alkohol und Entspannung spielen
Sponsor dieser Episode\
Die Episode wird präsentiert von der 7schlaefer_app.- der App von und mit Albrecht
Über den Podcast
Dieser Podcast bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps zu Themen rund um die Schlafgesundheit. Ob Schlaftipps, Schlafprobleme oder rund um das Thema Schlaf Gesundheit -- wir klären auf und geben dir das Wissen, das du brauchst, um deinen Schlaf selber zu steigern.
Jetzt reinhören und deinen Schlaf verbessern!
Transkript anzeigen
00:00:00: In dieser Episode geht es um Zucken beim Einschlafen Albrecht, erzähl mal, haben alle Menschen das?
00:00:08: Ich glaube, dass alle Menschen irgendwie im Schlaf zucken.
00:00:12: Und wenn wir im Schlaf zucken, dann zucken wir auch manchmal beim Einschlafen.
00:00:16: Und ich kann jetzt schon mal vorabnehmen, es gab vor ein paar Jahren mal den TikTok-Spot oder was auch immer,
00:00:21: dass Einschlafzucken quasi immer ein kurzer Tod, fast wäre ein Nahtoderlebnis.
00:00:26: Also, damit hat es wirklich überhaupt nichts zu tun, was die wahren Hintergründe sind, bleibt drin.
00:00:31: Viel Spaß!
00:00:33: Eine neue Folge, eine neue Folge, eine neue Folge, bei mir ist Albrecht Forster.
00:00:41: Herzlich Willkommen zum "Besser Schlafen"-Podcast, die Albrecht und allen, die zuhören.
00:00:48: Albrecht, es soll ja Menschen geben, die kennen dich noch nicht. Wer bist du? Sag doch mal schnell.
00:00:53: Mein Name ist Dr. Albrecht Forster, ich lebe in Bern und bin dort mit einer Kollegen zusammen,
00:01:01: Leiter des Swiss Sleep House am Inselspital Bern, das ist das Universitätsklinikum.
00:01:07: Und dort kümmern wir uns um alle Menschen mit Schlafproblemen.
00:01:12: Sehr gut, wir besprechen heute ein Thema, was ich von mir selber persönlich auch kenne.
00:01:19: Ich hau immer so Sachen am Anfang raus und in der Episode erfahre ich dann von dir,
00:01:25: was dann so die Hintergründe sind und manchmal bereue ich es dann.
00:01:29: Ich hoffe, heute nicht, Albrecht. Es geht nämlich ums Zucken beim Einschlafen.
00:01:36: Kennst du das von dir persönlich auch?
00:01:38: Ich glaube, das kennt jeder von sich. Es gibt, glaube ich, sehr, sehr wenige Menschen,
00:01:44: die keinen Einschlafzucken kennen.
00:01:46: Okay, da bin ich auf jeden Fall nicht alleine. Wir reden drüber. Albrecht, was passiert genau
00:01:54: während des Einschlafens körperlich und geistig und warum zuckt man dabei, manchmal?
00:02:03: Die Einschlafmyoklinien sind wissenschaftlich tatsächlich gar nicht so gut untersucht.
00:02:09: Also, da sehen wir jetzt auch schon der Fachterminus, wie das heißt, Einschlafmyoklinie.
00:02:14: Myo ist der Muskel. Klonus ist die Zuckung. Also, Muskelzuckung nur auf Intelligent klingt
00:02:21: viel besser. Man kann auch einfach sagen Einschlafzuckung.
00:02:24: Es gibt auch noch andere Myoklinien, die man haben kann.
00:02:27: Tagsüber da haben wir eben halt irgendwie Einschlafmyoklinien hier.
00:02:31: Da sind spontane Muskelzuckungen beim Einschlafen, die entweder hinten im Rückenmark ihren Ursprung
00:02:42: quasi haben, also dort ausgelöst werden und von dort aus läuft dann der Reiz quasi
00:02:48: hoch ins Gehirn und dann zum Muskel. Es kann aber auch sein, dass der Muskel plötzlich zuckt
00:02:53: und dann quasi der Zuckreiz dann hoch in den Kopf läuft. Was es nicht ist, so kann man auch zeigen,
00:03:02: dass es quasi, wenn jemand eine Einschlafmyoklinie spielen möchte, ja, das kann man neurologisch
00:03:09: sich eigentlich untersuchen, ist dann plötzlich das Signal zuerst vom Kopf quasi runter,
00:03:15: die Wirbelsäule entlang quasi in den jeweiligen Muskel zieht.
00:03:20: Also der Einschlafmyoklinus ist entweder Ursprungsort hinten im Rückenmark selber,
00:03:26: wie so ein Reflex quasi, der auch dort seinen Ausgangspunkt hat und läuft von selber ab.
00:03:34: Warum es zu diesen Einschlafmyoklinien kommt, da gibt es so ein paar unterschiedliche Theorien.
00:03:40: Wie gesagt, im Schlaf hat unser Gehirn nicht mehr so viel Kontrolle über den restlichen Körper,
00:03:46: sonst würden wir die ganze Zeit unsere, insbesondere im Rämschlaf, sonst würden wir im Rämschlaf
00:03:51: unsere Träume ausleben, wenn wir das plötzlich tun, sagt man unbedingt ins Schlaflabburg gehen,
00:03:55: nicht so gut, das hat dann auch keine Myoklinie. Und im Tiefschlaf wollen wir da auch ruhig liegen
00:04:01: und es kann sein, dass es eben halt während sich da auch die Neutransmitter quasi
00:04:06: oder auch die Stoffe, die aktiv sind in unserem Gehirn, während sich da das Kräfteverhältnis
00:04:11: verändert, dass das dazu beiträgt, dass dann diese Myoklinien häufiger werden.
00:04:17: Genau, man kann das jetzt, man kann das noch runterbrechen auf irgendwelche verschiedenen Stoffe,
00:04:21: aber das interessiert nicht und macht es auch nicht besser. Also die Forschungslandschaft zu den Myoklinien,
00:04:28: die ist karg, insbesondere deswegen, weil es eigentlich kein Krankheitspotenzial,
00:04:34: der mit Einschlafmyoklinien gibt. Also es ist jetzt nicht so, wenn ich eine Myoklinie habe,
00:04:40: dass ich mir irgendwie Gedanken machen muss oder dass das dazu führt, dass ich deutlich schlechter einschlafe.
00:04:45: Tatsächlich ist es so, dass man mit, es gibt Leute, die haben häufig diese Einschlafmyoklinien
00:04:50: und haben die immer wieder abends und die schlafen genauso schnell oder langsam ein wie Menschen,
00:04:55: die die Selten haben. Daher wird es ein
00:04:58: wenig geforscht, wo legt wenig Leidensdruck, da wenig Forschung. Also es ist gar nicht so schlimm,
00:05:02: ich muss das nicht unterbinden, ich muss nicht dagegen üben, ich kann es vielleicht als Smalltalk-Thema
00:05:09: auf der nächsten Party verwenden, aber sonst lasse ich alles, wie es ist, oder? Genau, bei den
00:05:16: Einschläufe-Mu-Klinien, da hat immer jeder was zu sagen. Das findet jeder da entspannend. Und
00:05:20: gleichzeitig werden viele Leute erzählen, ja ich träume, dass ich dann plötzlich falle und dann
00:05:25: habe ich diese Zuckung durch den ganzen Körper. Und das ist ganz spannend, es ist wahrscheinlich so,
00:05:29: dass wir erst zucken und dann unser Gehirn auf die Zuckung hin, das Fallen rekonstruiert. Also erst
00:05:37: passiert die Tat und dann passiert die Begründung sozusagen, ja? Also da ist ja kein Falltraum zu
00:05:44: erst so. Also das ist auch keine Angst haben, wenn man irgendwie beim Einschlafen häufiger fällt.
00:05:50: Wird sich das du sagst? Weil ich habe nämlich genau das notiert, das ist bei mir persönlich auch
00:05:58: manchmal so ist, dass ich kurze Sequenzen träume und dann zucke. Aber stimmt gar nicht, sagst du,
00:06:05: ich zucke und dann macht mein Kopf eine Begründung fürs Zucken und das ist dann das Fallen oder wie
00:06:12: auch immer vielleicht. Na ja, die Träume wirst du vielleicht schon vorher gehabt haben, aber dass
00:06:17: du jetzt im Traum gefallen bist und deswegen die Zuckung hat, das ist wahrscheinlich nicht der Fall.
00:06:21: Also diese Einschlafmyoklinien, die passieren eben halt genau in diesem Übergang vom Wachen in den
00:06:29: Leitschlaf oder wo wir schon, auch Teil des Gehirns schon schlafen. Da sind dann einige Teile,
00:06:33: wo wir sagen, sind quasi noch im N1 und einige sind schon im N2, also schlafen. Da, wo auch der
00:06:41: schlaft, ist noch nicht so konstant läuft, da passieren die ganz gerne. Witzig. Ja gut, dann ist
00:06:53: im Prinzip alles schon gesagt. Sag noch mal, wie nennt man es Myoklinien? Einschlafmyoklinien? Ja,
00:07:01: wir können auch erzählen, wie man sie häufiger und weniger häufig machen kann. Oh, wirklich? Da
00:07:06: gibts nen Trick, erzähl mal. Ja, es ist immer, es ist immer so langweilig, kommt immer aus gleiche
00:07:11: raus, du kannst schon raten, was jetzt gleich kommt. Nee, sagt du mal, ich schäme mich,
00:07:16: wenn ich was Falsches sage. Probier doch mal, was denkst du, was willst du denn? Was denkst du,
00:07:19: was könnte dagegen wirken? Na ja, Routine, Entspannung, kein Stress, kein spätes Essen,
00:07:26: kein Alkohol, Meditation. Ach guck mal, hat sowas gelernt. Die Myoklinien werden halt häufiger,
00:07:38: wenn wir den ganzen Tag total angespannt waren, weil dann eben halt plötzlich möglicherweise,
00:07:43: weil dann dem Muskel vielleicht einfach mal loslassen, dann beim Schlachen endlich mal
00:07:47: Spannung weg und dann zuckt's mal um quasi zu sagen, jetzt bin ich ja plötzlich hier entspannt.
00:07:52: Und das heißt also, Menschen, die generell sehr innerlich angespannt sind, ja, die haben das
00:08:00: häufiger, ja. Man kann auch Myoklinien haben und vollkommen entspannt sein. Das gibt's auch,
00:08:05: ja, aber wie gesagt, das ist eine der, der, der Trigger, ne, und dann Alkohol, Medikamente,
00:08:11: aber Alkohol müssen uns eigentlich viel und da vielleicht sogar hier und da weniger machen, ja.
00:08:15: Vielleicht ist es auch so ein bisschen wie das, das letzte Abschütteln des Tages Stresses,
00:08:22: bevor man dann einschlafen kann, vielleicht so. Ja, also ich empfehle auch, das Alkohol
00:08:29: Positives zu nehmen. Also, wir machen ja die Musik beim Umgang mit so einer Myoklinie. Und also,
00:08:37: ich freue mich eigentlich manchmal, wenn ich so eine Einschlafmyoklinie habe. Auch,
00:08:42: wenn ich damit falle, dann finde ich das irgendwie so einen spannenden Moment und oder, oder denke,
00:08:46: ach guck mal, jetzt hast du eine Myoklinie gehabt. Ja, also darum, also ich ärger mich da nicht
00:08:52: unbedingt drüber. Da merke ich, oh, ich wäre jetzt gerade schon fast eingeschlafen. Also,
00:08:56: ist es eher so ein, so ein Freund, genau, den Betrachten von so einer Spielarge meines
00:09:02: Körpers. Ah, mein Körper entspannt sich gerade, ja. Also, es ist, manchmal auch welche, was,
00:09:07: was sehe ich da drin? Es ist, es ist definitiv nichts Schlimmes. Also, genau, es gibt nichts
00:09:15: darüber. Es hat keinen Gefahrenpotential. Zeigt nur, hey, du entspannt sich gerade,
00:09:20: dein Körper schleift gerade langsam ein und, und die Nacht nah dran. Das sagt uns die
00:09:25: Einschlafmyoklinie. Ja, gut, Albrecht. Dann wünsche ich dir mir heute Nacht eine Einschlafmyoklinie
00:09:36: oder? Und ich? Ja. Ja, Albrecht, dann dir und allen anderen eine gute Nacht. Röhnliches Zucken.
00:09:44: Tonschnitt und Jingle von Laurin Pons. Diese Episode wurde präsentiert von der Sieben-Schläfer-App.
Neuer Kommentar